Mehr als 10 Prozentpunkte besser als die Union im Bund und künftig sechs Abgeordnete in Brüssel - die CSU geht als Sieger aus der Europawahl hervor. Das starke Ergebnis stützt Manfred Webers Anspruch auf den Chefposten der EU-Kommission.

Mehr Stimmenanteile als vor fünf Jahren und mindestens ein zusätzlicher Abgeordneter in Brüssel – die CSU kann bei der Europawahl einen großen Erfolg verbuchen. 40,7 Prozent der Stimmen erzielte die CSU in Bayern (plus 0,2 Prozent), künftig werden mindestens sechs statt bisher fünf Abgeordnete die CSU im Europaparlament vertreten.

Der Trend geht nach oben. Wir sind auf einem guten Weg.

Markus Söder

„Der Trend geht nach oben. Wir sind auf einem guten Weg“, freute sich CSU-Parteichef Markus Söder über das starke Ergebnis. Nach zwei Wahlen, bei denen die CSU verloren habe, habe sie jetzt dazugewonnen. Er sei sehr stolz und dankbar, sagte Söder. Die CSU habe eines der stärksten Ergebnisse in ganz Europa eingefahren.

Volksparteien verlieren

„Wir liegen mehr als zehn Prozentpunkte über dem Bundesschnitt“, sagte Söder mit Blick auf das Ergebnis der Union. 28,9 Prozent erreichte die Union im Bund, ein Minus von mehr als sechs Prozent gegenüber 2014 – die jedoch ausschließlich auf das Konto der CDU gingen. Es sei im Freistaat auch gelungen, die AfD gegen den Trend im Bund klein zu halten, sagte Söder. In Bayern kommen die Rechtspopulisten auf 8,5 Prozent, im Bund steht die Partei bei elf Prozent. Die CSU, so Söder zufrieden, habe geliefert.

 

Starker Spitzenkandidat

Der CSU-Vorsitzende lobte Manfred Weber als „starken, glaubwürdigen Spitzenkandidaten“. Weber habe einen tollen Wahlkampf geführt – in ganz Europa und in Bayern. Als Team hätten sie beide „super“ zusammengearbeitet. „Es gab keine Differenzen, keine unterschiedlichen Positionen“, sagte Söder. Die CSU habe sich als wieder verschworene Gemeinschaft präsentiert. Das, so Söder, sei das Erfolgsrezept gewesen.

 

Spitzenkandidat Manfred Weber sagte, die CSU habe ihren Wahlkampf aus der Mitte heraus geführt mit einem klaren Kurs für Europa, mit Ideen für die Zukunft. „Das hat uns stark gemacht“, sagte Weber. Jetzt gehe es darum, den Wahlerfolg in Bayern in Einfluss in Brüssel umzusetzen. „Dafür gibt mir das bayerische Ergebnis Rückenwind. Das gibt mir die Möglichkeit, in Europa kraftvoll aufzutreten.“ Er wolle ein Europa der Stabilität, ein bürgerliches Europa, ein CSU-orientiertes Europa aufbauen.